window.dataLayer = window.dataLayer || []; function gtag(){dataLayer.push(arguments)}; gtag('js', new Date()); gtag('config', 'AW-708046392'); gtag('config', 'G-DRE70VMT73',{'send_page_view': false, 'anonymize_ip': true});

Wilder Verband

Der Mauerwerksverband prägt, neben anderen Faktoren, die Wirkung einer Klinkerfassade entscheidend mit. Aber nicht nur die Wirkung der Klinkerfassade, auch bspw. der Preis bzw. die Kosten für eine Klinkerfassade werden durch die Entscheidung des Bauherren für einen bestimmten Verband mit beeinflusst. Der heute am meisten genutzte Mauerwerksverband ist der sogenannte „Wilde Verband“.

Mauerwerksverband WilderverbandKennzeichen des Wilden Verbands: Regelmäßige Unregelmäßigkeit

Wie der Name schon vermuten lässt, soll bei einer Klinkerfassade, die nach dem Wilden Verband gemauert wird, keine Regelmäßigkeit oder eine feste Struktur erkennbar sein (im Unterschied bspw. zum Läuferverband). Die Klinkersteine sollen in einer auf den ersten Blick wilden Anordnung aus Läufern und Bindern / Köpfen gesetzt werden. Gleichzeitig unterliegt auch der Wilde Verband festen Regeln bzw. vorgegebenen Rahmenbedingungen, um die Unregelmäßigkeit in der Fassadenwirkung zu erzielen.

Maximal fünf Läufer hintereinander

Die erste Regel bei der Umsetzung des Wilden Verbands ist die maximale Anzahl an Läufern. Es dürfen nicht mehr als fünf Klinkersteine als Läufer hintereinander gesetzt werden, sodass nach maximal fünf Läufern wieder ein Binder gesetzt werden muss.

Stoßfugen immer versetzt zueinander

Während bei anderen Mauerwerksverbänden die Stoßfugen einer fest vorgegebenen Regelmäßigkeit unterliegen, gibt es beim Wilden Verband diesbezüglich nur die Vorgabe, dass ein minimaler Versatz eingehalten werden muss. Mindestens ein Viertel der Läuferlänge / Klinker-Länge müssen die Stoßfugen beim Wilden Verband versetzt sein.

Treppenbildung vermeiden – höchstens 3 bis 4 Stufen

Die dritte Regel bei der Erstellung eines Wilden Verbands in einer Klinkerfassade bezieht sich auf die sogenannte Treppenbildung. Unter der Treppenbildung versteht man den regelmäßigen Versatz von Köpfen / Bindern um einen halbe Kopf- bzw. Binderbreite in der nächsten Klinkerreihe. Wenn dieser Versatz über mehr als 3-4 Reihen vorgenommen wird, erweckt das den Eindruck einer „Treppe“ in der Klinkerfassade, was die Unregelmäßigkeit des Wilden Verbands aufheben würde.

Wilder Verband ist vielseitig nutzbar und günstig

Die Beliebtheit des Wilden Verbands als Mauerwerksverband lässt sich durch zwei Faktoren verständlich erklären: Einerseits passt der Wilde Verband zu vielen Stilen und Klinkerformaten, sodass er sehr vielseitig nutzbar ist. Gleichzeitig stellt er eine vergleichsweise einfache Art des Mauerns dar, sodass die Nebenkosten für die Klinkerfassade durch diesen Mauerwerksverband im Rahmen bleiben.

Für viele Bau- und Architekturstile

Ob modern, klassisch, rustikal oder mediterran – der Wilde Verband passt durch die gewollte Unregelmäßigkeit hervorragend zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Architekturstilen und Haustypen. Vom Einfamilienhaus über die großzügige Villa bis zum Mehrfamilienhaus oder dem Geschäftsbau, eine Klinkerfassade im Wilden Verband schafft bei all diesen Immobilien immer eine attraktive und zeitlose Optik. Ebenso in Bezug auf die Klinkerfarbe gibt der Wilde Verband keinerlei Restriktionen vor.

Praktisch jedes Klinkerformat nutzbar

Auch bei der Wahl des Klinkers wird der Bauherr durch den Wilden Verband nicht eingeschränkt. Ob Klinker im Normalformat oder Waaldickformat, um hier die gängigsten Klinkerformate zu nennen, oder auch bspw. Dünnformat, Langdünnformat oder die immer beliebter werdenden Modulformate, der Wilde Verband bietet sich bei praktisch jedem Klinkerformat als Mauerwerksverband an und unterstreicht den Charakter der einzelnen Klinkersteine.

Günstiger Preis für die Erstellung der Klinkerfassade

Nicht zuletzt sind auch die Kosten einer Klinkerfassade immer ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen bestimmten Mauerwerksverband. Der Wilde Verband ist vergleichsweise einfach zu erstellen und daher häufig schon in der normalen Kalkulation für eine Klinkerfassade enthalten und es entstehen dem Bauherren keine zusätzlichen Kosten bei der Entscheidung für diese Strukturierung neuen Fassade.

Einen Wilden Verband mit Klinkerriemchen realisieren

Wählt man für die Klinkerfassade Klinkerriemchen anstelle von Vollklinkern, gibt es bei einigen Mauerwerksverbänden ein paar Dinge zu beachten, denn Klinkerriemchen gibt es nicht als Kopfsteine / Bindersteine, weil Riemchen schmale Klinker sind, die nur eine Stärke von 10-25 mm aufweisen. Um dennoch einen Wilden Verband bei seiner Wunschfassade mit Riemchen realisieren zu können, kann man Riemchen auf die entsprechende Länge kürzen. Hat man bspw. ein Normalformat-Riemchen, hat der zugehörige Normalformat-Klinker eine Breite von 115 mm, die dann der Länge des Klinkers als Kopfstein / Binderstein im Wilden Verband entsprechen würde. Kürzt man nun ein Normalformat-Riemchen von der Länge 240 mm auf die Länge 115 mm, kann man dieses Klinkerriemchen dann als Kopfstein / Binderstein in den Wilden Verband einsetzen.

Zeitlose Optik, vielseitige Nutzbarkeit und günstiger Preis

Nimmt man alle oben genannten Faktoren zusammen, versteht man sehr gut, warum der Wilde Verband bei vielen Bauherren zum Favoriten avanciert ist. Er passt im Prinzip zu jedem Baustil und Klinkerformat, ist günstig und durch die gewollte Unregelmäßigkeit dennoch ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Immobilien.

Zuletzt angesehen