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Die Wirkung der Fugen

Die Gesamtwirkung einer Fassade wird von vielen einzelnen Punkten beeinflusst und neben der Wahl der passenden Klinker sind die Fugen ein entscheidender Faktor, der bei Gestaltung der Fassade häufig außer Acht gelassen oder dem zumindest nur eine unwesentliche Bedeutung beigemessen wird. Dabei gibt die Fugengestaltung dem Erscheinungsbild den letzten Schliff. Allerdings hat neben dem Klinkerstein auch die Fuge einen entscheidenden Einfluss auf die Erscheinung der Klinkerfassade, denn immerhin bestehen bei einer klassischen Fassade ca. 20% aus Fugen.

Fugenbreite, Tiefe der Fuge und Fugenfarbe - zentrale Gestaltungselemente der Gebäudefassade

Neben der Fugenbreite wirkt sich sowohl die Farbe als auch die Tiefe der Fugen darauf aus, wie die Klinkerfassade auf den Betrachter und die Bewohner eines Hauses wirkt. Die richtige Fugenarbeit ist quasi das i-Tüpfelchen auf dem großen Ganzen Ihres Bauvorhabens. Nutzen Sie auch diese Möglichkeit, Ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. Breite, Tiefe und Farbe der Fugen verändern eine Häuserfassade bei einem immer gleichen Klinker so entscheidend, dass hier eine Abstimmung unabdingbar ist. Die Wirkung der Fuge bezieht sich natürlich nicht nur auf Klinkersteine und Verblender, bei der Verwendung von Klinkerriemchen und Naturstein-Optik-Verblendern kann man mit der Gestaltung der Fugen die gleichen Ergebnisse erzielen. Eine Visualisierung von unterschiedlichen Fugenfarben in unserem interaktiven Klinker-Konfigurator zeigt diesen Effekt noch einmal sehr deutlich.

Die Fugenbreite von Stoß- und Lagerfugen

Die Breite einer Klinkerfuge hat einen großen Einfluss auf die spätere Wirkung einer Klinkerfassade. Dabei muss man als Erste zwischen den beiden Fugen-Arten unterscheiden, die es beim Klinkern gibt, die Stoßfugen und die Lagerfugen.

Unterscheidung zwischen Stoß- und Lagerfugen bei Klinkerfassaden

Bei der Wahl der Fugenbreite muss als Erstes zwischen Stoß- und Lagerfugen unterschieden werden. Die Lagerfugen sind die horizontal zwischen den Klinkern liegenden Fugen und haben zulässige Dicken von 7mm bis 17mm, während die Stoßfugen vertikal zwischen den Steinen und für die Dicken von 5mm bis 20mm erlaubt sind. Schon an diesen Werten kann man gut erkennen, wie groß die Unterschiede sind, die man mit der Wahl der passenden Fugenbreite erreichen kann.

Fugenbreite sollte zum Klinkerformat passen

Neben dem persönlichen Geschmack wird die Fugenbreite ebenso in Abhängigkeit vom Klinkerformat gewählt – dünne und längliche Klinkerformate gehen häufig eher mit schmalen Lager- und Stoßfugen einher, während bei größeren Steinen mit breiteren Fugen gearbeitet wird. Alle Informationen zu Wirkung der Fugenbreite finden Sie hier: Die richtige Wahl der Fugenbreite.

Achten Sie auf die Tiefe der Fugen

Mit der Fuge können Sie zunächst einmal kleine Unregelmäßigkeiten, die sich durch die Maßtoleranzen der natürlichen Klinker ergeben, ausgleichen. Während Sie bei Fliesen in der Gestaltung der Fugenbreite frei sind, gilt es bei Klinkern normativ festgelegte Fugenmaße einzuhalten. Schließlich kommt den Fugen neben der optischen Wirkung vorwiegend eine konstruktive Funktion zu. Stoßfugen übereinanderliegender Schichten müssen beispielsweise versetzt sein, und die Klinker einer Schicht müssen in ein- und derselben Höhe vermauert sein. Die Positionierung von Stoßfugen wird dabei maßgeblich vom Mauerwerksverband bestimmt.

Fugen bieten viel Spielraum für Individualität in der Gestaltung

Zwar stehen die statischen Anforderungen bei der Fugengestaltung an erster Stelle, sie lassen aber dennoch genügend Spielraum, um in der Gestaltung seine Individualität zum Ausdruck zu bringen. Eine faszinierende Licht-Schatten-Wirkung erzielen Sie durch tief verlegte Fugen. In diesem Fall betont die Fuge zudem die Struktur der Klinkersteine. Fugen, die bündig mit der Klinkeroberfläche abschließen, können im Gegensatz dazu keinen Schatten werfen. Das bedeutet, sie intensivieren die Flächenwirkung der Verblender.
Übrigens: Stoßfugen werden in der Regel in einer Stärke von 10 mm und Lagerfugen in einer Stärke von 12 mm ausgeführt.

Fugenausbildung – glatt, schräg oder konkav (zurückliegend)

Auch die sogenannte Fugenausbildung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtwirkung einer Klinkerfassade. Schließt die Fuge mit dem Klinker ab, spricht man von einer sogenannten glatt ausgeführten Fuge. Ist die Fuge dahingegen konkav ausgeführt (also nach innen eingewölbt), spricht man von einer zurückliegenden Fuge. Alternativ zu den beiden ersten Optionen findet man ebenso die abgeschrägte Fuge, wobei die untere Fugenkante mit dem Klinker abschließt, die obere Fugenkante aber zurückliegt, sodass über die Fugenfläche eine nach innen gekippte Schräge gebildet wird. 

Auch die Fugenfarbe spielt eine Rolle

Nicht nur, ob die Fuge glatt oder rau, zurückgesetzt, vorspringend oder mit der Klinkeroberfläche abschließend ausgebildet ist, spielt für die Fugenwirkung eine Rolle. Auch die Auswahl der Fugenfarbe hat großen Einfluss auf die optische und architektonische Wirkung Ihres Hauses.

Kontrast zwischen Fugen und Klinkersteinen

Merken sollten Sie sich vorwiegend folgende einfache Grundregel: Je stärker Sie den Kontrast zwischen Fuge und Klinkerstein wählen, umso stärker betonen Sie das Fassadenraster und den Mauerwerksverband. Im Umkehrschluss lassen Sie die Natürlichkeit der Klinkersteine umso stärker wirken, je geringer Sie den Farbunterschied zwischen Fuge und Verblender wählen. Die nachstehende Abbildung gibt einen ersten Eindruck, wie der gleiche Klinkerstein abhängig von unterschiedlichen Fugen wirkt.

 Klinkerstein mit heller Fuge  Klinkerstein mit dunkler Fuge
Klinker BK-114-115-NF mit heller Fuge
Klinker BK-114-115-NF mit dunkler Fuge

Klassische Fugenfarben bei Klinkerfassaden

Für Klinkerfassaden hat sich eine Reihe von Standardfarben etabliert, aus denen man typischerweise die Grundfarbe wählt. Die finale Nuance wird dann in der Regel von vor Ort mit dem Handwerker abgestimmt, der auch das Verfugen selbst vornimmt. Folgende Standardfarben für Klinkerfugen sind gängig:

  1. Weiß
  2. Altweiß
  3. Creme / Beige
  4. Hellgrau
  5. Zementgrau
  6. Dunkelgrau
  7. Anthrazit

Tipp: Bevor man sich für eine Fugenfarbe entscheidet, sollte man eine kleine Probefläche verfugen und durchtrocknen lassen. Erst dann kann man wirklich entscheiden, wie eine die Farbe der Klinkerfuge wirkt.

Ein häufiges Problem: Wunschfarbe weicht von der späteren Farbe der Fugen ab

Leider passiert es immer wieder und ist besonders ärgerlich, wenn die Wunschfugenfarbe des Bauherren von der erstellten Farbe des Verarbeiters abweicht. Häufig wird dabei eine Fugenfarbe präsentiert, die anschließend vom ausführenden Fugenbetrieb angemischt wird. Nach Beendigung der Fugarbeiten wird dann noch der Kunde vertröstet, bis die Fuge getrocknet sei und die finale Farbe angenommen hat. Ob das Ergebnis am Ende stimmt, ist ungewiss und immer wieder nicht der Fall. Das Ergebnis: Man hat eine Klinkerfassade, die nicht den eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht. 

Fugenfarben im Klinker-Konfigurator erleben

In unserem interaktiven Klinker-Konfigurator hat man die Möglichkeit, die Farbe der Fuge auszuwählen. So kann man direkt erleben, wie eine hellere oder dunklere Klinkerfuge den Gesamteindruck der Gebäudefassade beeinflusst, obwohl der Klinkerstein immer noch der gleiche ist. 

Die Alternative: Fugenloses Mauerwerk

Wer den Klinker einer Fassade in den Vordergrund stellen und gänzlich den Einfluss einer Fuge minimieren möchte, kann sich als Alternative für ein sogenanntes "fugenloses" Mauerwerk entscheiden. Hier entsteht ein besonders klares Design, bei dem der Klinkerstein den Eindruck der Immobilie noch stärker prägt als bei einer klassisch verfugten Klinkerfassade. 

Fugenlos bedeutet nicht ohne Klinkerfugen

Wenn man allerdings vom fugenlosen Mauerwerk spricht, ist damit nicht gemeint, dass die Klinker einfach nur aufeinander gestapelt werden. Im Unterschied zur normalen Klinkerfassade sind die Fugen hier aber so dünn und zurückhaltend gestaltet, dass der Anschein erweckt wird, dass keine Fugen vorhanden sind. Unterschiedliche Methoden sind möglich, um eine fugenlose Klinkerfassade zu gestalten. 

Verwendung von Dünnbettmörtel für fugenlose Klinkerfassade

Die erste Möglichkeit für die Gestaltung einer scheinbar fugenlosen Fassade ist die Nutzung von sogenanntem Dünnbettmörtel. Dies ist ein spezieller Zementmörtel, dem ein Anteil an Leim beigemischt wird, um die Haftfähigkeit des Fugenmörtels zu erhöhen und so eine besonders feine Fugenstärke zwischen 4 und 8 mm erlaubt. Gleichzeitig wird der Dünnbettmörtel zurückliegend aufgetragen und nicht mehr verfugt, sodass zwischen den Klinkern optisch ein kleiner Zwischenraum besteht. Diese Methode des fugenlosen Verklinkerns ermöglicht es auch, kleine Abweichungen an den Klinkersteinen auszugleichen, wenn man weniger gerade und glatte Klinker verwendet.

Verleimen einer Klinkerfassade

Die zweite Methode für die Erstellung einer fugenlosen Fassade ist die Nutzung von sogenanntem Leimmörtel / Klebermörtel. Durch die erhöhten Verbundfestigket von Leimmörtel (diese ist etwa dreimal so hoch wie bei normalem Fugenmörtel) kann man sehr filigrane Fugen gestalten, die typischerweise nur 3 bis 6 mm hoch sind, was ein komplett fugenloses Mauern ermöglicht. Voraussetzung für die Verwendung von Leimmörtel für die fugenlose Klinkerfassade ist dabei aber eine hohe Maßhaltigkeit der verwendeten Klinkersteine.

Preis der Klinkerfassade wird von der Fuge beeinflusst

Bei der Kalkulation einer Klinkerfassade muss die Fuge natürlich ebenfalls mit berücksichtigt werden – ist sie doch Teil der optionalen Kosten, die man bei den Gesamtkosten neben dem Material, den Lohnkosten für den Maurer und weiteren Nebenkosten berücksichtigen muss. Weitere Details zu den Kosten für eine Klinkerfassade / Verbundmauerwerk erhalten sie hier

Sanierung der Fuge – so schaffen Sie eine vollkommen neue Fassadenoptik

Klinkersteine halten über die gesamte Lebensdauer einer Immobilie und nicht wenige verklinkerte Häuser haben Jahrhunderte überlebt, ohne dass ein Stein gewechselt werden musste. Gleichwohl kann es sein, dass die Fugen zwischen den Klinkersteinen über die Jahrzehnte hinweg ausgewaschen werden oder aus anderen Gründen erneuert, vielleicht sogar getauscht werden müssen. Mit einer Fugensanierung erreicht man dabei nicht nur eine Instandsetzung der alten Fuge, sondern kann einige Parameter – wie Fugenfarbe oder Fugentiefe – den eigenen Wünschen anpassen und so die Optik einer Fassade in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Der Aufwand einer Fugensanierung ist dabei wesentlich niedriger als gedacht – in drei Schritten kann man Fugen perfekt sanieren, wie Sie im Ratgeber zur Fugensanierung erfahren. 

Individuelle Gestaltung von Naturstein-Fassaden durch das optionale Verfugen

Nicht nur klassische Klinkerfassaden kann man durch die unterschiedlichen Fugenfarben und -breiten in der Optik beeinflussen, ebenso Naturstein-Fugen spielen bei der späteren Erscheinung eine entscheidende Rolle. Unsere Verblender in Naturstein-Optik bieten diesbezüglich alle Freiheiten: Einerseits kann man sie ohne Fuge zur Fassadengestaltung verwenden. Gleichzeitig kann man die Naturstein-Optik durch die optionale Fuge noch den stärker den eigenen Wünschen anpassen und so der Naturstein-Optik-Fassade eine individuelle Optik verleihen. 

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