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Klinkerriemchen verarbeiten - vorbereiten, kleben und verfugen

Im Unterschied zu den normalen Klinkersteinen sind Klinkerriemchen mit einer Stärke zwischen 10 und 20mm wesentlich schmaler und können daher nicht normal gemauert werden, sondern werden auf dem vorher präparierten Untergrund mit sogenanntem Klebemörtel geklebt. Mit einer entsprechenden Vorbereitung der Fläche und den richtigen Materialien kann man so in drei Schritten die Klinkerriemchen verarbeiten und erhält ohne viel Aufwand eine Fassade in wunderbarer Klinkeroptik. Die hier erläuterten Hinweise zum Kleben von Klinkerriemchen gelten nicht nur für Außenfassaden, in Innenbereichen sind die Schritte für das Verkleben von Riemchen analog. Folgende Schritte gehören dabei zur Verarbeitung der Klinkerriemchen:

  1. Vorbereitung des Untergrunds
  2. Das eigentliche Kleben der Klinkerriemchen
  3. Verfugen der neuen Fassadenfläche

Bitte beachten Sie, dass die folgenden Erläuterungen allgemeine Empfehlungen darstellen. Um die individuellen Bedingungen vor Ort optimal berücksichtigen zu können, sollte die Verarbeitung der Klinkerriemchen durch einen Fachbetrieb erfolgen.  

Wahl der richtigen Materialien

Für alle Schritte der Riemchenverarbeitung gilt, dass man für Unterputz, Armierungsauflage, Klebemörtel etc. immer nur Produkte verwenden sollte, die von den Herstellern für die Nutzung mit Klinkerriemchen, speziell zum Kleben der Riemchen, freigegeben sind. Lassen Sie sich im Fachmarkt beraten und achten Sie auf qualitativ hochwertige Materialien. Minderwertige Produkte beim Unterputz, Klebe- oder Fugenmörtel sorgen häufig nicht nur für Schwierigkeiten bei Verarbeitung, sondern sind teilweise so langlebig oder können sogar zu anderen Schwierigkeiten (Stichwort Ausblühungen) führen.

Anwendungshinweise der Hersteller beachten

Hat man qualitativ gute Materialien für Putz, den Klebe- und Fugenmörtel gewählt, sollte man zu dem die Verarbeitungshinweise der Hersteller beachten. In der Regel gibt jeder Hersteller an, wie der Klebemörtel anzurühren und zu verarbeiten ist. Indem man diesen Hinweisen Folge leistet, verhindert man später Probleme bei der Verarbeitung und wird vom Ergebnis in Form einer wunderschönen Klinkerfassade belohnt.

1. Vorbereitung des Untergrunds

Der Untergrund ist im Unterschied zu einer normalen Klinkerfassade bei Riemchen von besonderer Bedeutung, denn darauf werden die Klinkerriemchen geklebt. Entsprechend ist es wichtig, diesen sorgfältig vorzubereiten, so dass Riemchenfassade perfekten Halt bekommt und man Jahrzehnte sich am Anblick erfreuen kann.

Reinigung des Untergrunds für die Klinkerriemchen

Der Untergrund bzw. die Fläche, auf der die Riemchen-Klinker später verklebt werden sollen, muss zunächst von Staub, Verunreinigungen und evtl. noch vorhandenen Trennmitteln befreit werden. Ebenso muss der Unterputz, auf den die Riemchen-Klinker geklebt werden sollen, ausreichend tragfähig und ausgehärtet sein. Je nach individuellen Gegebenheiten kann ein zusätzlicher Haftgrund notwendig sein, um den Halt der Klinkerriemchen zu gewährleisten. Nicht zuletzt sollte der Untergrund für die Riemchen eben sein, um ein gleichmäßiges Bild der Klinkerfassade zu erreichen.

Unterputz für die Riemchen vorbereiten und Armierungslage aufbringen

Da Klinkerriemchen in der Regel auf eine Putzfläche geklebt werden, steht am Anfang die Vorbereitung genau dieser Unterputzfläche. Häufig wird hier mineralischer Leichtputz verwendet, der in einer Schichtdicke von 15-20mm aufgetragen wird. Ist der Unterputz ausgehärtet, wird zudem oftmals noch ein sogenannter Armierungsmörtel aufgebracht, der in Kombination mit entsprechendem Armierungsgewebe einen sicheren Halt der verklebten Klinkerriemchen am Unterputz gewährleistet. Diese Kombination aus Armierungsmörtel und Armierungsgewebe wird Armierungsauflage genannt und hat normalerweise eine Stärke von 4-6mm.

2. Das eigentliche Verkleben der Klinkerriemchen

RiemchenfassadeNach der Vorbereitung des Untergrunds kann nun das eigentliche Verkleben der Riemchenklinker beginnen. Voraussetzung dafür ist, dass der Armierungsmörtel ausgehärtet ist. Für das Verkleben muss der Klebemörtel mit einer Schichtdicke von ca. 6mm aufgetragen und die Riemchen-Klinker können auf diese Fläche geklebt werden.

Buttering-Floating-Verfahren zum Kleben der Riemchen

Typischerweise nutzt man zum Kleben der Klinkerriemchen das sogenannte Buttering-Floating-Verfahren. Dabei wird der Klebemörtel sowohl auf den vorbereiteten Untergrund und ebenso auf das Riemchen aufgebracht. Dann klebt man das Riemchen an die gewünschte Position. Beim Verkleben der Klinkerriemchen sollte zudem der gewünschte Mauerwerksverband beachtet werden. Nach dem Anziehen des Riemchenklebers sollte man überschüssige Reste (die bspw. aus den Fugen hervorquellen) auskratzen.

3. Verfugen von Riemchen-Klinkern

Hausfassade mit KlinkerriemchenNach dem Kleben der Riemchen folgt indessen im letzten Schritt der Verarbeitung das Verfugen. Die Fuge hat großen Einfluss auf die Optik einer Klinkerfassade, daher sollte man hier noch einmal mit großer Sorgfalt arbeiten.

Spezieller Riemchen-Fugenmörtel empfehlenswert

Für das Verfugen von Klinkerriemchen gibt es speziellen Riemchen-Fugenmörtel, der für diese Aufgabe empfehlenswert ist. Mittels eines Fugeisens wird dieser in die Fugen zwischen den verklebten Riemchen eingefügt. In der Regel ist der Riemchen-Fugenmörtel wasserabweisend.

Tipps für das Verfugen einer Riemchen-Fassade

Das beste Ergebnis beim Verfugen einer Riemchen-Fassade erreicht man, in dem man von oben nach unten verfugt. Das minimiert Verschmutzungen und erleichtert die Arbeit. Anders als bei einer normalen Klinkerfassade wird bei Klinkerriemchen eine Schlämmverfugung nicht empfohlen, der klassischen Kellenverfugung sollte hier der Vorzug gegeben werden. Diese kann im ersten Schritt evtl. etwas mehr Zeitaufwand in Anspruch nehmen, führt aber bei allen Riemchen-Arten zu den besten Ergebnissen.

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