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Klinkerfassade oder Putzfassade - was ist günstiger?

Zu den wichtigsten Entscheidungen bei der Planung des neuen Eigenheims gehört die Wahl der Fassadengestaltung. Dem Bauherren stehen dabei unterschiedliche Optionen zur Verfügung, wobei sich insbesondere zwei gängige Varianten durchgesetzt haben: Eine Fassade aus Klinkersteinen oder eine verputzte Häuserfassade, sodass man bei der Planung häufig vor der Wahl steht: Klinker oder Putz?

Klinker oder Putz: Optische, kulturelle, regionale und baurechtliche Unterschiede 

Im Entscheidungsprozess für die eine oder andere Fassadengestaltung sind viele Faktoren für Bauherren von Bedeutung. An erster Stelle steht normalerweise die gewünschte Optik: Eine Fassade aus Klinkersteinen hat eine vollkommen andere Optik als eine Putzfassade, sodass der individuelle Geschmack und zudem der Architekturstil der Immobilie Einfluss auf die Fassadengestaltung haben.

Kulturelle, regionale und baurechtliche Faktoren

Neben den optischen Präferenzen gibt es regionale, kulturelle und sogar baurechtliche Faktoren, die die Entscheidung für eine verklinkerte oder verputzte Fassade beeinflussen können. Während bspw. im süddeutschen Raum die Putzfassaden weitverbreitet sind, sind im norddeutschen Raum – der Heimat vieler Klinkerhersteller – verklinkerte Fassaden gerade bei Privatimmobilien der Normalfall. Gegebenenfalls können sogar baurechtliche Vorgaben bestehen, dass in einigen Regionen nur bestimmte Fassadengestaltungen zugelassen sind, sodass Bauherren hier nur sehr limitiert entscheiden können, ob die neue Gebäudefassade mit Klinker oder Putz gestaltet wird. 

Preisliche Unterschiede zwischen Putz- und Klinkerfassaden

Neben dem offensichtlichen Unterschied zwischen einer verputzten und einer verklinkerten Gebäudefassade, gibt es zudem preisliche Unterschiede.

Kosten für die Erstellung einer Fassade: Klinkersteine teurer als Putz

Die Kosten einer Klinkerfassade sind während der Bauphase in der Regel höher als die einer Putzfassade, sodass man eine Immobilie mit einer verputzten Fassade günstiger erstellen kann. Nicht nur die Preise der Klinker selbst sind teurer als der Fassadenputz, ebenso die Nebenkosten wie das Vermauern liegen über den Preisen vom Verputzen einer Fassade, sodass man während der Bauzeit mit einer verputzten Fassade Kosten sparen kann.

Folgekosten einer Gebäudefassade: Klinker günstiger als Putz

Rechnet man allerdings die Folgekosten einer Putzfassade über den typischen Nutzungszeitraum von min. 30 bis 50 Jahren hinzu, so wird dieser anfängliche Kostenvorteil schnell ausgeglichen, denn im Unterschied zu einer Putzfassade verursachen Klinkersteine als Fassade im Prinzip keinerlei Folgekosten. Bei verputzten Fassaden hingegen muss man regelmäßig den Anstrich erneuern und auch die Haltbarkeit von einer verputzten Fassade entspricht nicht der Lebensdauer von Klinkerfassaden, sodass der Putz nach einer gewissen Zeit erneuert werden muss. Rechnet man diese Folgekosten mit in den Preis für die Gebäudefassade ein, so zeigt sich schnell, dass die Kosten für eine Klinkerfassade pro qm langfristig häufig sogar unter dem Preis einer Putzfassade liegen.  

Die Vorteile von Fassaden aus Klinkersteinen

Zu den entscheidenden Vorteilen einer Klinkerfassade zählt, dass Klinkersteine einen hervorragenden Dämm- und Feuchteschutz garantieren. Das gilt sowohl für Neubauten, wie ebenso für Altbauten. Zum einen sind Klinker Spitzenreiter, was das Speichern von Wärme betrifft.  Besser als alle anderen Baustoffe helfen Klinker, Heizverluste zu vermeiden und sind daher langfristig eine ökologische Art des Bauens

Witterungsbeständig, solide und mit gutem Feuchtigkeitsverhalten

Zum anderen sind Klinkerfassaden witterungsbeständiger und solider als Putz. Klinkerfassaden werden bis zu hundert Jahre alt – Streichen oder Ausbessern sind praktisch nicht nötig. Entscheidend ist zudem, dass jeder Klinkerstein ein natürliches Produkt für umweltgerechtes, nachhaltiges Bauen ist, was gleichzeitig bedeutet, dass Klinkersteine ein hervorragendes Feuchtigkeitsverhalten besitzen. Sie geben das Wasser, das sie aufnehmen, in kürzester Zeit wieder nach außen ab.

Ökologische Vorteile von Klinkerfassaden

Nicht erst in den letzten Jahren spielt das Thema Energieeffizienz und ökologischer Fußabdruck bei der Planung von Immobilien eine immer größere Rolle und Klinkersteine können in diesem Bereich ebenso gegenüber vielen Alternativen punkten ten: Einerseits besitzen Klinkersteinen einen guten Dämmwert, sodass in der kalten Jahreszeit die Wärme im Haus verbleibt und die benötigte Heizenergie durch eine Klinkerfassade gesenkt werden kann. Immer wichtiger wird in den letzten Jahren aber auch das Verhalten in extrem heißen Perioden: In den Sommermonaten halten Klinker ein Haus vergleichsweise kühl, sodass weniger Energie in die Kühlung investiert werden muss – gerade im Hinblick auf die Zukunft ein nicht zu unterschätzender Faktor, denn die neue Wunschimmobilie ist in der Regel eine Investition fürs Leben und soll 50, 60 Jahre oder mehr genutzt werden. Zudem wird bei der Klinkerherstellung selbst die Ökologie immer wichtiger, sodass viele Klinkerhersteller besonders nachhaltige Klinker im Programm haben, ein nachhaltiges Bauen damit unterstützt wird und sogar die heimische Fauna Berücksichtigung findet, indem Nist-Klinker in Fassaden eingebracht werden, die Vögeln und Fledermäusen Nist- und Rückzugsmöglichkeiten geben.

Klimaerwärmung – ist Klinker oder Putz besser?

Im Zuge der klimatischen Erwärmung wird eine ganz neue Frage in Deutschland bei vielen Bauherren relevant: Wie verhalten sich Gebäude bei steigenden Außentemperaturen bzw. wie können Gebäude auch im Sommer vergleichsweise kühl gehalten werden, ohne in eine aktive Kühlung (bspw. durch Klimaanlagen) nutzen zu müssen. Hier stellt sich einmal mehr die Frage: Klinker oder Putz? Wie so häufig lautet die Antwort: Es kommt darauf an. 

Helle Klinker halten Gebäude kühl

Allgemein heizen sich helle Gebäude weniger auf als bspw. dunkle Gebäude, sodass die Farbe einer Fassade Einfluss auf die Temperatur in einem Gebäude hat. Wählt man bspw. helle Klinkersteine bzw. Klinker im mediterranen Stil, hat man einen ersten wichtigen Schritt getan, um ein unnötiges Aufheizen in längeren Wärmeperioden zu vermeiden, sodass eine Putzfassade diesbezüglich keinen Vorteil mehr hätte. 

Klinker isoliert besser als Putz

Neben der reinen Sonneneinstrahlung hat der Isolierwert einer Fassade ebenfalls Einfluss darauf, wie schnell sich ein Gebäude potenziell aufheizen kann. Klinkersteine haben in der Regel einen besseren Isolierwert als Putz, sodass sie die Wärme über einen längeren Zeitraum draußen halten können und die Temperatur im Innenbereich konstant kühl gehalten wird. Wünscht man sich für die neue Immobilie ein sogenanntes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) wird dies oftmals mit Putz kombiniert. Hier kann man allerdings als Alternative ebenso Klinkerriemchen anstelle des Außen- oder Oberputzes einsetzen und kann die wunderbare Optik einer Klinkerfassade mit den Vorteilen eines WDVS kombinieren. 

"Zweite Schale" ebenfalls wichtig

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor bei der Temperatursteuerung von Gebäuden ist die sogenannte "zweite" Schale im Verbundmauerwerk, denn Klinker oder Putz sind ja bei den meisten Immobilien nur die Fassade. Dahinter liegt eine weitere Wand, die mit unterschiedlichen Materialien gestaltet sein kann. Diese hat ebenfalls großen Einfluss darauf, ob und wie schnell sich ein Gebäude aufheizt, sodass man bei der Frage "Klinker oder Putz" dies immer mit in die Betrachtung einbeziehen sollte.

Immer häufiger: Verputzte Fassaden werden mit Klinkerriemchen verblendet

Häufig wünschen sich Besitzer von Immobilien mit einer Putzfassade im Nachhinein doch eine Klinkeroptik. Anstatt das komplette Mauerwerk neu zu gestalten, gibt es hier eine wunderbare Option: Klinkerriemchen können mit vergleichsweise geringem Aufwand auf eine bestehende Putzfassade aufgebracht werden, sodass man die alte Putzfassade innerhalb kürzester Zeit mit einer Klinkeroptik aufwerten kann. Daraus wird aus einer häufig schon älteren Immobilie fast ein neues Haus – viele Hausbesitzer fühlen sich mit dieser Lösung so, als hätten Sie neu gebaut. Und selbst eine einzigartige Naturstein-Optik kann man aus einer Putzfassade machen, indem man diese mit hochwertigen Naturstein-Optik-Verblendern belegt. Im Vergleich zur Erstellung einer "echten" Klinkerfassade kann man damit nicht nur viel Geld sparen, sondern hat auch nur minimalen Aufwand.

Folgekosten einer Riemchenfassade wesentlich günstiger

Immobilien mit einer frisch gestrichenen Putzfassade sehen optisch sehr ansprechend aus. Diese Optik leidet allerdings im Laufe der Jahre immer vergleichsweise stark unter den Witterungseinflüssen, sodass alle fünf bis zehn Jahre ein neuer Anstrich der Putzfassade notwendig ist. Auch aus dieser Perspektive kann es sich finanziell lohnen, eine verputzte Fassade mit Riemchen zu verblenden: Zwar sind die Kosten dieser Maßnahme natürlich höher als ein neuer Anstrich, über einen längeren Zeitraum gerechnet, rentiert sich die Riemchenfassade aufgrund der extrem niedrigen Folgekosten häufig schon nach zehn bis zwanzig Jahren. Und ganz abgesehen davon schafft man so für die vielleicht schon ältere Immobilie eine komplett neue Gebäudeoptik!

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